Gute Presse reicht nicht – professionell mit allen Medien zu arbeiten ist wichtig

 

Pressearbeit – dieser Begriff schlummert noch in den Köpfen. Doch Pressearbeit ist eine Aufgabe von gestern. Mit Veröffentlichungen in der klassischen Presse, also vor allem Zeitungen und Zeitschriften allein, wird nur noch ein Teil der Bevölkerung erreicht. Medienarbeit ist das Thema. Und nur, wer in allen Medien aktiv ist, kann auch den Großteil seiner potenziellen und tatsächlichen Kunden, Anhänger, Mitglieder und Interessenten erreichen. Aber was genau bedeutet Medienarbeit?

Die schlechte Nachricht zuerst: Es ist Arbeit! Und wer Arbeit, welche auch immer, professionell erledigt haben will, braucht Profis. Medienarbeit bedeutet, dass alle erreichbaren Medien bedient werden müssen. Nicht irgendwie und mal eben, sondern angemessen und zielgruppengerecht. Das gelingt nicht mit einem Text für alle. Jedes Medium spricht eine bestimmte Gruppe von Lesern, Hörern, Zuschauern und aktiven Nutzern an. Medien des jungen 21. Jahrhunderts sind immer noch alle gedruckten Blätter, Hörfunk und Fernsehen, aber das Internet mit seinen zahllosen Möglichkeiten hat die Medienwelt nicht nur verändert – es hat sie auf den Kopf gestellt und mächtig durchgeschüttelt.

Apropos aktive Nutzer – die Menschen wollen mitmischen, nicht nur lesen, nicken und sich informiert fühlen. Der Mediennutzer von heute schreibt, kommentiert, urteilt, bewertet – häufig zum Schrecken derer, die glauben, die Medienwelt für sich gepachtet zu haben. Zwischen der Pressearbeit von vor 20 Jahren und der Medienarbeit von heute liegen Welten.

Jedes Medium hat andere Anforderungen an Themen, Inhalte, Effekte, Aufbau, Schwerpunkte und Länge, wobei heute mehr denn je der ganz alte Satz gilt: „In der Kürze liegt die Würze.“

Deshalb kurz und knapp: Wir alle haben schreiben gelernt. Das heißt aber noch lange nicht, dass jeder auch das Schreiben für Medien beherrscht. Die Lokalzeitung braucht immer lokalen Bezug, Twitter ist megakurz, Facebook erlaubt zwar längere Texte, aber niemand liest sie. Am häufigsten vergessen werden allerdings Fotos und Videos. Nein, nicht die mal eben geknipsten Bilder, sondern echte Fotos. Fotos müssen Inhalte, Aussage, Newswert haben und können sogar unterhaltend sein. Mit Videos sind nicht jene Werke gemeint, in denen sich ein Smartphone mit wackelnder Hand vor das eigene Gesicht gehalten und etwas ins Mikrofon gestottert wird.

Ohne Medienarbeit, und zwar professionelle, bestens vorbereitete und strategisch durchdachte Medienarbeit, gibt es heute keinen Erfolg in Politik, Wirtschaft und Verbänden. medienstatt – die Werkstatt für Kommunikation kann Medienarbeit.